Nocebo Effekt kann tödlich sein
Die Medizin beweist seit mehr als 50 Jahren, dass der Geist den Körper heilen kann. Wir nennen es den „Placebo Effekt“.
Wenn Patienten in klinischen Tests nur Zuckerpillen, Salzlösungen oder Scheinoperationen erhalten, geht es Ihnen oft besser. Voraussetzung ist, Sie glauben dass ihnen die Behandlung hilft.
Die Kombination von positivem Glauben und einer liebevollen Pflege kann die Selbstheilungskräfte des Körpers aktivieren und so den Heilungsprozess beschleunigen oder erst in Gang setzen.
Während dieser mysteriöse Placebo Effekt weithin bekannt ist, wissen nur wenige Menschen über seinen bösen Bruder, den „Nocebo Effekt“. Placebo heißt: „Ich glaube“, Nocebo heißt: „Ich glaube nicht“.
Was ist der Nocebo Effekt?
Können negative Gedanken über unsere Gesundheit oder Worte von Ärzten unserer Gesundheit schaden?
Es stellt sich heraus, sie können!
Wie im medizinischen Journal „The Lancet“ berichtet wurde, haben Wissenschaftler in San Diego, Kalifornien die Totenscheine von 30.000 chinesischen Amerikanern mit über 40.000 wahllos ausgewählten Weißen verglichen.
Amerikaner chinesischer Herkunft sterben wesentlich früher als normal (bis zu 5 Jahren) wenn sie eine Kombination ihres Geburtsjahres und einer Krankheit haben, die im chinesischen astrologischen Kalender als krankmachend gilt.
Weiterhin fanden die Wissenschaftler heraus, die chinesischen Amerikaner starben umso früher, je mehr sie diesen traditionellen Horoskopen vertrauten. Die kürzere Lebensdauer konnte nicht durch genetische Faktoren, Lebensumstände, Berufe oder andere Möglichkeiten erklärt werden.
Warum sterben die chinesischen Amerikaner früher?
Die Wissenschaftler kamen zu dem Schluss, die Menschen starben nicht früher, weil sie chinesische Gene, sondern weil sie chinesische Glaubenssätze hatten. Sie sterben früher, weil sie meinen, die Sterne stehen ungünstig für sie. Diese negativen Gedanken führen zu einer kürzeren Lebensspanne.
Es sind aber nicht nur chinesische Amerikaner, deren Ängste sich in negativer Gesundheit manifestieren. Eine Studie zeigt, dass 79% der Medizinstudenten während des Studiums Krankheitssymptome entwickeln. Symptome der Krankheiten, die sie gerade im Medizinstudium lernen. Sie glauben, diese Krankheit auch zu haben, entwickeln echte Symptome und werden oft krank.
Dies kann ich aus erster Hand bestätigen. Während meiner Heilpraktikerausbildung habe ich mich bei vielen Krankheiten auch gefragt, ob ich diese haben könnte, weil die Symptome stimmig waren. Für die Ausbilder war dies nicht erstaunlich. Die meisten Anwärter in medizinischen Berufen entwickeln früher oder später diese Symptome. In Fachkreisen wird dies auch „Medstudentitis“ genannt.
Du kannst Dich selbst krank denken
Egal ob Du ein chinesischer Amerikaner, ein Medizinstudent, Angelina Jolie oder nur Deine unbewussten Gedanken aus der Kindheit lauten: „Ich bin ein kränklicher Typ“, „In meiner Familie bekommen alle Krebs“. Der Fokus auf mögliche Krankheiten lässt Dich leichter krank werden. Ausführliche Kenntnisse über das, was passieren könnte, kann Dir Schaden. Je mehr Du Dich auf die Möglichkeiten konzentrierst, was Du alles bekommen könntest, umso wahrscheinlicher ist es auch, dass Du körperliche Symptome entwickelst.
Während der Placebo Effekt die Macht positiven Denkens demonstriert, zeigt der Nocebo Effekt genauso die körperlichen Effekte negativen Denkens.
Wie lange glaubst Du, wirst Du leben?
Die gute Nachricht lautet: Wenn Du Deine Gedanken und Glaubenssätze änderst, kannst Du Deine Gesundheit ändern. Becca Levy hat den Einfluss dieser Gedanken auf die Lebensdauer untersucht. Was hat sie herausgefunden? Am längsten leben die Menschen, die glauben, dass sie am längsten leben.
Ich will nicht sagen, dass positive Einstellungen und Glaubenssätze der einzige Faktor sind. Natürlich haben auch Gene, Lebensumstände und ganz besonders die Ernährung einen Einfluss auf die Gesundheit. Aber Studien zeigen, was wir denken und besonders was wir befürchten, hat einen negativen Einfluss auf die Gesundheit. Während positive Gedanken unser Nervensystem entspannen und Heilung ermöglichen, führen negative Gedanken zu erhöhter Cortisol* und Epinephrin** Ausschüttung. Diese Stresshormone schädigen auf Dauer Ihren Organismus.
Bist Du der Wächter Deiner Gedanken?
Du würdest wohl kaum eine Tablette aus einer Schachtel mit einem Totenkopf einnehmen, aber jedes Mal, wenn Du negativ über Deine Gesundheit denkst, vergiftest Du Deinen Körper mit Stresshormonen. Diese deaktivieren den natürlichen Selbstheilungsprozess Deines Körpers. Du bist der Wächter Deiner Gedanken und es ist Deine Verantwortung, Dich zu beschützen.
Wie kann ich diese Gedanken abstellen?
Jetzt wirst Du vielleicht sagen, alles schön und gut, aber wenn mir diese negativen Gedanken in den Sinn kommen, was soll ich machen?
Eine Unterdrückung negativer Gedanken schadet eher mehr als sie nützt. Wenn die Gedanken erst einmal da sind, kostet es nur unnötige Energie, sie wieder zu verdrängen. Im Unterbewusstsein sind sie aber trotzdem vorhanden. Hier gilt es anzusetzen.
Dauerhaft ist eine positive Einstellung zum Leben nur möglich, wenn die Umstände gelöst sind, die zu der negativen Einstellung geführt haben.
Wirksame Methoden zur Auflösung dieser negativen Glaubenssätze sind EFT – Emotional Freedom Technique, Ultramind ESP System oder vielleicht auch eine Rückführung zu der Stelle im Leben, wo diese Gedanken manifestiert wurden.
*Cortisol trägt zusammen mit Insulin zur Regulierung des Blutzuckerspiegels bei. Stress verbraucht viel Energie und diese wird durch die Mobilisation von Zucker gewährleistet. Durch seine Blutzucker anhebende Wirkung sorgt Cortisol dafür, dass im Körper bei Bedarf schnell genug Energie bereitgestellt wird.
Das war vor Urzeiten ein sehr sinnvoller Mechanismus, um einer gefährlichen Situation gerecht werden zu können und löst eine „Kampf oder Flucht“- Reaktion aus. Heutzutage stehen wir als Ergebnis „unter Strom“, aber es fehlt die anschließende nötige Bewegung, die den Körper wieder auf ein „normales Betriebsniveau“ herunter fährt.
**Epinephrin (auch Adrenalin) ist wie das ähnlich wirkende Noradrenalin ein Hormon, das man auch als Stresshormon bezeichnet, weil es in Stresssituationen in der Nebenniere gebildet und ins Blut ausgeschüttet wird.